Ist es möglich am ersten Ferientag um 6:00 Uhr aufzustehen? Ja ist es – sehr schwer, aber dennoch möglich.

Nachdem sanften Wecken eines viel zu laut eingestellten Weckers und dem Erkennen eines nahezu unbekannten Mittbewohners im Zimmer, machte ich mich bereit für den Tag.

Der Weg zum Frühstück, der eigentlich nur ein kleiner Abstieg ins Erdgeschoss war, zog sich wie ein 20-Kilometer-Marsch. Das ausgiebige Frühstück im nahezu leeren Frühstücks-Saal, fühlte sich zu kurz an, um ausgewogen in den Tag zu starten. Der Weg zum Bus gestaltete sich durch die morgendliche Kälte wie der Weg zum Frühstück, lang und anstrengend.

Das Gute: Wir hatten unseren eigenen, warmen Bus, der von unserem immer freundlichen und gut gelaunten Busfahrer gelenkt wurde.

Die kurze Fahrt wurde von jedem unserer fünf Gruppenmitglieder anders genutzt: Manche hörten Musik, andere holten noch Schlaf nach und wieder andere schauten sich einfach nur Graz durch die großen Panoramafenster an. Nach der Autobahnabfahrt und dem Kreisel mit Ehrenrunde, hielten wir auf dem Busparkplatz des Magna Steyr Unternehmens.

Wir betraten durch einen unterirdischen Tunnel das Anmeldegebäude und ließen uns unsere Ausweise – oder wie wir sie nannten „VIP-Tickets“ – geben.

Abgeholt und zur Lehrwerkstatt gebracht, standen wir auch schon unserem Chef für die nächsten vier Tage gegenüber. Das war Herr Walser. Nach einer Erläuterung, was an diesem Tag passieren würde, durften wir uns auch schon die “kurze“ Sicherheitsanweisung anhören.

Kaum hatten wir diese äußerst einschläfernde, 20 Minuten lange Anweisung überstanden, wurden wir direkt in einen Schulungsraum gebracht. Im Glauben, Theorie zu bekommen, trafen wir auf eine Schulklasse.

Die Praktikanten in Arbeitskleidung bei Magna

Etwas peinlich berührt durch unsere roten Arbeitsanzüge, auch liebevoll „Die roten Schlafanzüge“ genannt, setzten wir uns dazu. Rein zufällig hatten wir denselben Tagesablauf wie diese Klasse. Zusammen mit zwei Klassenmitgliedern machten wir uns auf den Weg durch die Stationsarbeit.

Das Ziel dieser Arbeit: Am Ende einen selbstgebauten Mini-Mercedes-G mitzunehmen.

Zur Mittagspause gab es Pizza, die jedoch nicht wie gewohnt einfach nur mit Salami und Käse belegt war, sondern mit Dingen wie Zucchini oder Mais. Nach der Mittagspause verließ uns die Schulklasse aber auch schon wieder und wir fingen an im Bereich der Elektrotechnik Verlängerungskabel zu fertigen.

Nach dem Gong, der das Schichtende symbolisierte, verabschiedeten wir uns von Herrn Walser und verließen das Gelände.

Das Eintreffen unseres Busses tat gut, da der Tag etwas anstrengend war. Angekommen im JUFA-Graz City wurde erstmal die Musik aufgedreht, um die Mühen zu vergessen.

Während der Erholungszeit taten wir die unterschiedlichsten Dinge. Manch einer nutzte die Pause für ein kurzes Schläfchen oder eine erfrischende Dusche. Dann warfen wir uns in unsere Sportsachen und gingen zur ans Hotel angrenzenden Kletterhalle. Dort gab es mal wieder eine kleine Sicherheitseinweisung und es ging los mit dem Kletterspaß.

Freizeit an der Kletterwand
in der Kletterhalle

Gegen Abend verließen wir die Halle und begaben uns erneut auf unsere Zimmer. Nach einer langen Dusche und frischen Klamotten, war es Zeit fürs Abendbrot. Das Abendessen verbrachte die Magna Gruppe natürlich zusammen, auch wenn der Tisch nicht unserer Größenanforderung entsprach.

Fazit des Tages: Man sollte lieber früher schlafen gehen, sich den Wecker 10 Minuten eher stellen und die Musik leiser machen.