Der Tag der Praktikanten der Landwirtschaftsschule Grottenhof fing um 6:30 Uhr mit dem Weckdienst an. Wir wurden mal wieder sehr laut geweckt. Wir hatten immer das Gefühl, dass die Schüler, die uns weckten, gleich die Tür eintreten. Wir wohnten ja im Internat und dort sind die Schüler zum Wecken eingeteilt. Es gab sehr leckeres Frühstück mit tollen Gesprächsthemen, die man im Laufe des Tages dann auch noch mit anderen Internatsschülern besprechen konnte.

Nach dem Frühstück konnten wir wählen, was wir bis 9.30 Uhr machen. Ich wollte eigentlich in eine weitere Theoriestunde von dieser Woche hören, aber da kein Lehrer bis 5 Minuten nach Unterrichtsbeginn gekommen war, bin ich ins Zimmer gegangen und habe schon angefangen, meine Tasche zu packen, weil es unser letzter Arbeitstag war.

Reitunterricht

Nach dem ersten Zusammenpacken sind wir (die Mädchen) reiten gegangen. Die Reitlehrerin hatte bei uns ziemlich viel zu meckern, was sich beim Reitlehrer am Donnerstag anders anhörte. Er meinte halt, dass wir alles sehr gut und sehr sauber gemacht hätten. Im Anschluss traute sich noch einer meiner Praktikumskollegen auch aufs Haflingerpony. Er ritt ein paar Runden im Schritt unter meiner Führung auf dem Pony. Er meinte: „Es hat sich komisch angefühlt nach ca. 8 Jahren wieder auf ein Pony zu sitzen.“

Pony Training

Nach dem Reiten machten wir die Pferde fertig, also Sattel und Wassertrensen ab.  Danach gingen wir zu unserem wohlverdienten Mittagessen. Es gab typisch deutsches Essen: Bratkartoffeln mit Sauerkraut und Bratwurst. Ich habe mich ziemlich gewundert. Nach dem Essen konnten wir uns wieder aussuchen, wo wir hingehen möchten. Die anderen Mädchen gingen in den Verkauf und ich lief mit den Jungs in den Wald zum Bäume-Fällen.

Ausbildung an der Kettensäge

Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine Motorsäge in der Hand. Aber es gab zur Sicherheit ein Paar Stahlkappenschuhe, weil ich selbst keine besitze. Der Lehrer, der mit uns im Wald war, hat uns noch eine Einweisung gegeben, wie man Bäume fällt. Ich bekam noch eine extra Einweisung bezüglich der Motorsäge, weil ich diese noch nie in der Hand hatte. Als ein paar Bäume gefällt waren, wurde ich eingeteilt, die Stämme aller 4,10 Meter auseinanderzuschneiden. Und stellt euch vor, ich hab’s hingekriegt.

Ca. 16:30 Uhr liefen wir wieder zurück zur Landwirtschaftsschule. Auf dem Weg dorthin passierte noch etwas Ungewöhnliches, womit wir nicht gerechnet hatten, und zwar saßen wir ahnungslos auf der Bank vom Auto und der Lehrer ist mit uns um die Ecke gedriftet. 

In der Landwirtschaftsschule wurde ich dann zum letzten Mal gefragt, ob Berlin in Sachsen liegen würde und ich meinte: „Du hast doch sicher dein Handy dabei. Schau mal in deine Karten-App“, weil ich keine Lust hatte, es 100 x zu sagen. Als das dann auch geklärt war, gingen wir zum Abendbrot. Es gab einen Teller mit Wurst, Paprika, Ei und Öl. Danach haben wir unsere letzten Sachen gepackt. In der Zwischenzeit war unsere Organisatorin angekommen, um uns abzuholen. Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, gab es das nächste Problem, denn der Schlüssel war im Koffer meiner Praktikumskollegin. Sie kriegte ihn aber nicht mehr auf, weil sich der Reißverschluss im Stoff von einem Kleidungsstück verklemmt hatte. Schließlich ließ sich auch das Problem lösen. Wir gaben unsere Schlüssel ab und verabschiedeten uns.

Panoramafoto vom Grottenhof